Mittwoch, 2. März 2011

Die Post bringt allen was!

nämlich: Bluthochdruck, Nervenleiden, in den Bauch gestandene Beine, usw.




Heute früh hatte ich ein Erlebnis der besonderen Art mit unserer lieben Post. Ich wollte vor meinem Termin nur schnell zwei Pakete abholen und einen Brief aufgeben. Soweit so gut. Das Postamt öffnet um 08:00 Uhr, ich war um ca. 08:05 Uhr dort und die Warteschlange reichte bereits bis auf die Straße. Unser Postamt hat fünf Schalter, zwei davon waren besetzt. Zwei Mitarbeiter sind geschäftig hinter dem Tresen herumgewuselt. Wartezeit bis ich endlich an der Reihe war: 10 Minuten. Soweit so gut. Als ich also an der Reihe war, habe ich zuerst mal meinen gelben Zettel abgegeben, und die freundliche Dame ist mit dem Zettel im Paket-Lager-Raum verschwunden. Und nicht mehr aufgetaucht. Nach 10 Minuten (echt!) ist sie wieder aufgetaucht mit meinem Paket und hat sich vielmals entschuldigt dass das so lange gedauert hat. Das Paket war anscheinend auf dem falschen Häufchen und daher schwer zu finden. Das zweite Paket war dann schon nicht mehr so einfach - ich hatte nämlich keinen gelben Zettel. Das Paket ist nämlich lt. Online-Tracking seit 18.02. in Zustellung. Theoretisch. Praktisch war es verschollen. Ich habe der Dame den Zettel mit den Daten des Pakets inkl. Erklärung der Sachlage schweren Herzens übergeben und - richtig - die nette Dame ist wieder im Paketraum verschwunden. Nach neuerlichen 5 Minuten Wartezeit (und 5 Minuten sind echt lange wenn man am Schalter steht und eigentlich schon an der Reihe ist) ist sie mit dem verschollenen Paket wieder aufgetaucht. Das verschollene Paket hat sie also noch schneller gefunden als das regulär benachrichtigte. Dafür musste sie noch umständlich irgendwelche Formulare ausfüllen, weil das Paket ja verschwunden war. Soweit so gut.
Zu guter letzt wollte ich noch einen Brief aufgeben. Da ich keinen Cent Bargeld bei mir hatte habe ich mich vorher erkundigt, ob es denn eine Bankomatkassa gibt (man liest ja in der Zeitung, dass in vielen Postämtern die Bankomatkassen mangels Wirtschaftlichkeit entfernt wurden). Die freundliche Dame ist neu in der Filiale und hat sicherheitshalber ihren Chef gefragt, welcher bejahte. Soweit so gut. Die freundliche Dame hat also auf ihrem Computer herumgetipselt, den Briefmarken-Ersatzaufkleber ausgedruckt und auf meinen Brief gepickt. Als sie dann von mir Geld wollte habe ich ihr verkündet, dass ich gerne mit Bankomat zahlen würde (vielleicht hat sie ja geglaubt, ich hätte mich vorher nur rein interessehalber erkundigt oder wollte einfach nur nett plaudern). Ich wurde dann zur einzigen Bankomatkasse in der Mitte der Postfiliale geschickt mit dem Auftrag, nach dem Piepton meine Karte einzustecken. Soweit so gut. Ich stand also in der Mitte des Postamtes, durfte genervte Blicke der hinter mir wartenden Kunden ernten (die Schlange reichte immer noch bis auf die Straße) und wartete auf den Piepton. Und wartete. Und wartete. Nach gefühlten 5 Minuten Wartezeit hat die freundliche Dame dann ihren Chef zu Hilfe geholt welcher nach einem ratlosen Blick auf den Bildschirm mir freudestrahlend (ohne Scheiß!) eröffnete, dass Bankomatzahlung nur beim mittleren der fünf Schalter möglich wäre, nicht aber bei meinem Schalter. Ich habe angefangen mich nach einer versteckten Kamera umzuschauen, habe dann glücklicherweise meine Schwägerin in der Warteschlange entdeckt, die mir mit EUR 5,- ausgeholfen hat (Danke nochmal an dieser Stelle!). Sonst wäre ich wahrscheinlich jetzt noch in der Postfiliale und die Putzfrau würde irgendwann im Laufe der nächsten Jahre beim Auskehren unauffällig mein Skelett verschwinden lassen.

Ach ja: Zeitpunkt des Verlassens der Postfiliale: 08:35 Uhr - geschlagene 30 Minuten, das sind 10 Minuten pro Task!
Hoffentlich sperren bald noch mehr Filialen zu, dann muss ich mir bald jeweils einen Tag Urlaub nehmen, um ein Paket abzuholen.
Wie durch ein Wunder habe ich es trotzdem noch rechtzeitig zu meinem Termin um 9 in Mödling geschafft. Sicherheitshalber werde ich mir in nächster Zeit wohl doch alle Sendungen mit versteckter Kamera anschauen...

7 Kommentare:

Perle hat gesagt…

hätte ich gewusst, dass es dir seelisch schon so dreckig geht, hätt ich dir meine notfalltropfen angeboten ;)

ghin hat gesagt…

danke. ich glaube du hast gerade noch einen Wutausbruch verhindert...

Elisabeth hat gesagt…

LOL, mich wunderts das die Leute hinter dir nicht Amok gelaufen sind. Und, dass du so ruhig geblieben bist...

Perle hat gesagt…

@elisabeth:
die leut haben sich sicher nicht getraut auszurasten, weil gerald in anzug und krawatte dort war (sehr clever, der herr ;))

Matt hat gesagt…

going to the post is balls. i would rather go to the dentist.

Kärntnersonne hat gesagt…

Wenn ich so deine Geschichte lese, fällt mir einfach ein: Warum, verkaufst du so begabter Schreiber deine Story nicht? Du kannst deinen Ärger so gekonnt ins Lächerliche ziehen, dafür würde sicher Geld zu holen sein.

ghin hat gesagt…

gute Idee. also wer lust hat, mich für mein geschreibsel zu bezahlen: die Konten sind geöffnet und empfangsbereit ;-)